Der Offiziersdolch mit Quaste (Portepée)
Vom Offizierssäbel zum Dolch. Ein kurzes Zeitdokument geschrieben von Lt E. Huber (1924):
"Diese zweischneidige, zirka 30 cm lange und 3—4 cm breite Klinge bildet —- auch in der Hand eines Ungeübten — eine furchtbare Waffe und ist neben der Pistole im Nahkampf wohl die gegebene Angriffs- und Verteidigungswaffe für den Offizier. Aber auch im Felddienst, auf Märschen, im Kantonnement, bei technischen Arbeiten usw. wird der Offizier die Vorteile seiner neuen Seitenwaffe kennen und schätzen lernen, und der Dolch wird ihm bald ein unzertrennliches, nützliches Instrument und in Zeiten persönlicher Gefahr eine zuverlässige Waffe sein." Hier geht's zum original ASMZ-Artikel von 1924 Heft 16.
Definition "Schweizerdolch"
Dolch mit kurzer, zungenartiger, zweischneidiger Klinge und bauchigem Griff. Knauf- und Parierbalken sind halbmondförmig zueinander gebogen. In der hölzernen oder ledernen Scheide wurden manchmal Messerchen und Pfriem aufbewahrt. Die Bezeichnung S. stammt aus der Zeit um 1500, als der Dolch eine sehr beliebte Feldwaffe der Eidgenossen war. Bildl. Darstellungen sind von Urs Graf dem Älteren, Niklaus Manuel und Hans Holbein dem Jüngeren überliefert. Nach 1550 wandelte sich der S. zu einer Zierwaffe und einem Statussymbol der Oberschicht. Scheide und Griff wurden meistens aus vergoldetem Metall kunstvoll gestaltet und oft mit Szenen der bibl., antiken oder eidg. Geschichte geschmückt. Um 1600 verschwand der S. Weltweit sind etwa 150 S.e im Stil des späten 16. Jh. bekannt, davon sind mehr als die Hälfte Imitationen oder Fälschungen des 19. Jh. Der S. diente als Vorlage für den Offiziersdolch, der 1943 in der Schweizer Armee eingeführt wurde.