Schutz, Feuerkraft, Bewegung - Panzer heute und morgen
- OG Panzer

- 30. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Dr. Peter Forster, Oberst, ex-Rgt Kdt, Publizist und Buchautor
In der „NZZ am Sonntag“ stimmt ein ex-Dozent den Schwanengesang auf die Panzerwaffe an . Er hält Panzer schlicht für überholt, überflüssig, dem Untergang geweiht. Mühsam kratzt er Argumente zusammen, aber seine Suppe fällt dünn aus, fad, wenig überzeugend. Wie er sich den Bodenkrieg ohne Panzer vorstellt, verschweigt er tunlichst.
Putin hält den T-14 zurück
Mauro Mantovani, so heisst der Mann, sucht dem Kampf der verbundenen Waffen das Rückgrat zu brechen. Er negiert die Kraft, die wie keine andere Schutz, Feuerkraft und Bewegung ins Gefecht führt. Den Panzer ausgerechnet jetzt, im Angesicht zweier langwieriger Kriege, so radikal abzuschreiben, ist grob fahrlässig.
Exkurs: Einordnung der OG Panzer "Eine Armee ohne Kampfpanzer funktioniert nicht. Punkt - Gastkommentar der OG Panzer in der NZZ"
In der Ukraine will General Gerassimow, ein in der Wolle gefärbter Panzeroffizier, die Übermacht mit älteren Tanks zu erringen. Die T-72, T-62 und T-54/55 lassen Russlands Armee Meter um Meter vorrücken. Den neuen T-14 Armata, präsentiert auf dem Roten Platz am 9. Mai 2015, hält Präsident Putin für spätere Waffengänge zurück.

In Israel haben mit dem neuen Generalstabschef Zamir die Panzeroffiziere das Szepter übernommen. Im engen Gazastreifen operieren fünf Divisionen. Drei davon, die Divisionen 36, 162 und 252, sind Top-Panzerverbände.

Panzer beherrschen das Gefechtsfeld
Die führenden NATO-Armeen, allen voran die USA, erneuern ihre Kampf- und Schützenpanzer gleichermassen. Das Trophy-System der israelischen Rüstungsindustrie wehrt Raketen und Panzerfäuste ab. In Deutschland leistet der Branchenprimus, Rheinmetall mit Hauptsitz in Düsseldorf, für den vielfach kampfwertgesteigerten Leopard 2A8 Überstunden. Panzer- und Artilleriegranaten sind weltweit begehrt, die Munitionsfabriken laufen auf Hochtouren.

Wie da ein ex-ETH-Dozent auf die Idee kommt, moderne Armeen brauchten keine Tanks, ist und bleibt schleierhaft. Unterstützung verdienen all diejenigen, die sich für die Panzerwaffe stark machen. Diese ist für jede Armee, die auf sich hält, schlicht unentbehrlich. Seit 1917/18 im Ersten Weltkrieg General John J. Pershing und ein gewisser George S. Patton auf ihren Tanks die Waage für die Westmächte senkten, kommt kein ernst zu nehmendes Heer ohne die Kampfkraft der Panzer aus.

Starke OG Panzer
In der Schweiz treten die Panzeroffiziere den Verächtern ihrer Waffe entgegen. Ihre starke OG Panzer erhebt die Stimme. Sie fordert den Aufbau, nicht den Abbau der Panzerwaffe. Als ihr Präsident, Oberstleutnant im Generalstab Erich Muff, das Panzerbataillon 13 übernahm, schrieb er lapidar: "Egal was, wann und wo – im Ernstfall müssen immer Optionen zum Handeln auf den Tisch. Wer vorbereitet ist, hat solche Optionen und findet Lösungen. Daran arbeiten wir. Es lohnt sich!“
Muff und seine Mitstreiter bringen Forderungen, die Rückhalt verdienen, auch staatspolitisch. Den Panzeroffizieren ist zu ihrem Mut zu gratulieren, zu ihrem Kampfgeist, zur ihrer Offenheit auch, dass endlich einmal jemand klipp und klar sagt, was Not tut. Erich Muff setzt dem politischen und publizistischen Gedruckse ein Ende. Wer sich scheut, Ross und Reiter zu benennen, wird mit einem Schlag demaskiert.

Exkurs: Hier geht's zum Positionspapier 2025 der OG Panzer.
Auch die Zukunft gehört dem Panzer. Gewiss revolutionieren Drohnen das Gefechtsfeld; der ukrainische Angriff auf Russlands Bomber lässt grüssen. Und in Israels Armee hatten die Spezialkräfte nicht umsonst so lange das Sagen.
Doch am Ende des Tages entscheidet die Infanterie mit ihren boots on the ground den Krieg. Mit den Panzern erreichen sie ihr Ziel zügig und unter weitaus weniger Verlusten als allein.
Fulda Gap und Suwalki-Lücke
Im Kalten Krieg schrieb Max Hastings den Thriller „Der Dritte Weltkrieg“. Er lässt den Waffengang am Fulda Gap, an jener ominösen Lücke zwischen Thüringen und Hessen, mit einem Panzergefecht beginnen. Fulda ist Geschichte. Heute zählt die Suwalki-Lücke zwischen Belarus und Kaliningrad. Auch auf der Masurischen Seenplatte lädt das offene Gelände zu Panzer-Operationen ein.
Das ist den Panzergegnern deutsch und deutlich ins Stammbuch zu schreiben. Einsichtig werden ist ja nicht verboten.
Dr. Peter Forster - Gastbeitrag
Euer Vorstand
OG Panzer













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